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Women in Cultural Policies
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Gezielte öffentliche Maßnahmen für mehr Transparenz und Anerkennung

Viele Künstlerinnen sprechen sich gegen Frauenquoten aus, weil sie nicht als abgesonderte Gruppe behandelt werden möchten. Idealerweise möchten sie, dass ihre Arbeit die gleichen Chancen und Bewertungen erhält wie die ihrer männlichen Kollegen. Da aber dieses Ideal noch nicht existiert, erkennen viele von ihnen widerstrebend an, dass gezielte Maßnahmen dazu beigetragen haben und wohl auch künftig dazu beitragen werden, einer wachsenden Zahl von Frauen bessere Zugangschancen, z.B. zu Hochschulen, zu ermöglichen und so ein Gegengewicht zur männlichen Übermacht zu schaffen.

Formale Verfahren, die die Transparenz von Bewerbungsprozessen und Entscheidungsfindungen in öffentlichen Kultur- und Medieneinrichtungen gewährleisten sollen, sind regelmäßig anhand festgelegter Kriterien zu überprüfen, ihre Nichteinhaltung mit Sanktionen zu belegen. Dabei geht es sowohl um organisatorische und Personalfragen wie um solche, die Inhalte und Programmplanungen betreffen. Es ist vorgeschlagen worden, in öffentlichen Kultur- und Medieninstitutionen Ausschreibungen oder Aufträge (z.B. für Rundfunk-Sinfonieorchester) durch spezielle Kommissionen oder Fachleute begleiten zu lassen. Dies kann Frauen Mut machen, sich mit zunehmendem Selbstbewusstsein der Konkurrenz zu stellen.

Angesichts der wichtigen Rolle, die Festivals und Kulturpreise bei der Verbreitung und Bewertung der künstlerischen Arbeit auf nationaler und transnationaler Ebene spielen, ist die Transparenz der Entscheidungen über die Zulassung von Bewerbern/innen und bei Preisverleihungen ebenso wichtig wie die Einstellungspraktiken in Kultureinrichtungen.

Gegenwärtig herrscht der Eindruck, Veranstaltungskomitees und Jurys seien allgemein nur unzureichend über die Arbeit von Künstlerinnen informiert, zum Beispiel weil sie nicht persönlich mit ihren Werken und Leistungen vertraut sind; entsprechend werde oft davon ausgegangen, dass kein angemessenes Angebot von Frauen vorhanden sei. Dies trägt zur Fortschreibung einer irreführenden Relation zwischen der Gleichheit der Geschlechter und künstlerischer Qualität (gender equality vs. artistic quality) bei und führt zu weiterer Segregation von Frauen. Wo erforderlich, sollten speziell ausgebildete Personen mit Gender- Erfahrung als Schiedspersonen in solche Gremien berufen werden.

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